Anna Wiedmann "Ich wurde mit offenen Armen empfangen"

Anna Wiedmann verbrachte ihr einwöchiges Sozialpraktikum im Dreifaltigkeitshof in Ulm, einem Altenheim direkt an der Donau. Sie unterstützte die Pflegepersonal und gewann Einblick in eine ganz andere Arbeitswelt.


Anna, mit welchen Erwartungen sind Sie in die Woche gestartet?

So viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln, wissen wie ich mit alten und kranken Menschen richtig umgehe, Spaß an der Arbeit haben, viel über die Bewohner erfahren und mit einem Lächeln aus der Praktikumswoche hinaus laufen. 
 

Was waren Ihre Aufgaben?

Meine Aufgaben waren sehr vielseitig. Von einzelnen Gesprächen mit den Bewohnern bis hin zu Therapieeinheiten war alles dabei. Ich durfte das Essen ausgeben, Bewohner zu Therapieeinheiten begleiten und diese auch durchführen. Therapieeinheiten gestalten sich ganz unterschiedlich:  Als Gedächtnistraining in den Themenfeldern Sport oder Tiere, als Kochaktionen wie z.B. das Zubereiten eines Milchshakes oder auch als Bewegungseinheit (Tanzen, Arm- oder Beinübungen, …).

Das Ausgeben von Kaffee und Kuchen und die intensive Beschäftigung mit einzelnen Bewohnern - sprich mit Ihnen zu reden oder mal ein Spiel wie „Mensch ärgere dich nicht“ zu spielen, gehörte ebenfalls zu meinen Aufgaben.
 

Wie kann man sich einen typischen Tagesablauf in der Einrichtung vorstellen?

Der Tagesablauf im Dreifaltigkeitshof ist von Tag zu Tag verschieden - auch wenn es immer zu den gleichen Uhrzeiten Mahlzeiten (ab 8.00 Uhr Frühstück, um 12.00 Uhr Mittagessen, um 15.00 Uhr Kaffee und Kuchen und um 18.00 Uhr Abendessen) gibt. Die Bewohner sind alle unterschiedlich und haben jeden Tag zu anderen Uhrzeiten Bedürfnisse, wie auf die Toilette zu gehen oder zu duschen, Mittagsschlaf zu machen, Besuch zu empfangen, Telefonate zu führen, einkaufen zu gehen (insofern sie noch fit genug sind), Therapieeinheiten, Gottesdienste im Altenheim direkt und so weiter. 
 

Gab es etwas, dass Sie besonders überrascht hat?

Die Bewohner haben mich gleich mit offenen Armen empfangen und sich mit mir über jegliche Themen unterhalten – damit hatte ich nicht gerechnet. Besonders überrascht hat mich, dass sie sich über junge Leute im Haus so sehr freuen! Sie möchten einen am liebsten gar nicht mehr gehen lassen. 
 

Was hat Ihnen besonders Spaß gemacht?

Mich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten. Man hat den Bewohnern angesehen, dass Ihnen das Spaß macht und alle waren so herzlich und freundlich zu mir.
 

Würden Sie die Teilnahme am Sozialpraktikum weiterempfehlen?

Ich würde jedem einzelnen sehr ans Herz legen ein Sozialpraktikum zu absolvieren. Es ist ein großer Unterschied zu einem Bürojob und man kann sehr viele Erfahrungen in einem sozialen Bereich sammeln, die man danach auch privat nutzen kann.
 

Was möchten Sie sonst noch loswerden?

Die Arbeit im Altenheim ist körperlich sehr anstrengend - man ist den ganzen Tag auf den Beinen. Ich bin täglich um die 15 Kilometer gelaufen.

 

Das Interview wurde im Februar 2019 geführt.

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